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Die Infusion Nurse Society Deutschland e.V. (INS) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Qualifizierung von Gesundheits- und Krankenpflegern für die Durchführung von Infusionstherapien voranzutreiben. Diesen einheitlichen Qualifikationsstandard zu etablieren, käme primär der ambulanten Versorgung zugute.

Insbesondere die Infusions-Heimtherapie ist eine Leistung, die von immer mehr Gesundheitsdienstleistern angeboten wird.

Im Bereich der seltenen Erkrankungen werden häufig Enzymersatztherapien verabreicht, die mit langen Infusionszeiten verbunden sind und besondere Aufmerksamkeit für den Patienten erfordern. In diesen Therapien profitieren Patienten in erhöhtem Maße von qualitativ hochwertiger Betreuung in Heimtherapie. Diese nützt jedoch nicht nur Patienten, sondern auch den behandelnden Ärzten und Personal in den Kliniken.

Auf seltene Krankheitsbilder spezialisierte Kliniken sind in Deutschland nur selten zu finden und aufgrund großer Einzugsgebiete oft weit vom Wohnort der Patienten entfernt. Für Patienten ermöglicht die Betreuung in den eigenen vier Wänden eine erhöhte Flexibilität im Alltag, da lange Fahrten und Wartezeiten in Spezialkliniken entfallen. Potenzielle Infektionen, die für Menschen mit geschwächtem Immunsystem ein größeres Risiko darstellen, können durch die häusliche Betreuung ebenfalls minimiert werden.

 

Die qualifizierte medizinische Fachkraft führt die Infusion, wie es der Patient gewohnt ist, nach höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards in der Häuslichkeit des Patienten durch und hält sich dabei strikt an die Vorgaben des behandelnden Arztes. Den Patienten erlaubt dies, die Therapie besser in ihren täglichen Ablauf zu integrieren. Durch die Behandlung im heimischen Umfeld wird ein Gefühl der Normalität geschaffen und die Pflegekraft kann individuell auf die Bedürfnisse des Patienten eingehen, was bei komplexen Therapien einen großen Vorteil darstellt.

Das Resultat ist oftmals eine erhöhte Therapietreue, da tendenziell weniger Behandlungsbesuche entfallen müssen. Somit wird die Wahrscheinlichkeit eines positiven Therapieverlaufs deutlich erhöht.

Obschon die Heimtherapie nicht für jede Erkrankung und Therapieform geeignet ist, spricht eine Vielzahl an Gründen für den stärkeren Einsatz von Heiminfusionen. Da die Heimtherapie als Leistung nicht im GKV-System verankert und somit die Erstattung über die Krankenkassen nicht gewährleistet ist, kommt sie aktuell dennoch nur wenigen Patienten zugute. Auf Seiten der Industrie finden sich heterogene Haltungen gegenüber der Heimtherapie. Während einige Pharmaunternehmen sich aktiv dafür einsetzen, entsprechende Patientenunterstützungsprogramme (kurz „PSPs“) in Heimtherapie anzubieten, lehnen andere Firmen wiederum die Finanzierung solcher Programme ab. Ob Patienten die Therapie im eigenen Zuhause wahrnehmen können, ist in der Praxis jedoch leider oft abhängig vom verschriebenen Medikament und nicht zwangsläufig von der Komplexität der Therapie und des individuellen Unterstützungsbedarfs des Patienten.

Die INS möchte ihren Teil dazu beitragen, die Rolle der Heimtherapie zu stärken, indem Aufmerksamkeit für das Thema bei Industrie und Politik geschaffen wird Durch die Qualifizierung von „Infusion Nurses“ durch die INS, kann zudem sichergestellt werden, dass eine flächendeckende Heimversorgung bedürftiger Patienten bei Infusionstherapien nach einheitlichen Standards angeboten werden kann. Dadurch können Bedenken gegenüber der Heimversorgung bei Kostenträgern und Ärzten abgebaut und ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Versorgung von Patienten in den eigenen vier Wänden im Rahmen der Regelversorgung geschaffen werden.

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